Der 90. Geburtstag des „Laubfrosch“ genannten Opel 4 PS ist nicht nur für die Rüsselsheimer denkwürdig, sondern für die gesamte deutsche Autoindustrie. Das Fahrzeug stellt eine Zäsur in der Fahrzeugherstellung dar, da es das erste Modell in Deutschland war, das am Fließband hergestellt wurde.
Auffällige Erscheinung
Der Opel 4 PS war eine auffällige Erscheinung, als er 1924 vom Band rollte. Auf deutschen Straßen dominierten große, schwarz lackierte Automobile. Der kleine, grüne Opel 4 PS zog daher die Blicke auf sich. Aufgrund dieser Erscheinung gab die Öffentlichkeit dem Fahrzeug auch schnell den Spitznamen „Laubfrosch“. Zunächst bot Opel den Laubfrosch nur als offenen Zweisitzer mit einem Softtop an. Angetrieben wurde die erste Generation des Laubfrosches von einem 1,0-Liter-Motor, der 12 PS leistete. Damit war eine Spitzengeschwindigkeit von 60 km/h möglich. Im Herbst 1924 wurde die Leistung auf 14 PS erhöht, zudem erhielt das Fahrzeug Platz für einen weiteren Fahrgast. Der offene Viersitzer mit einer Leistung von 16 PS erschien 1925. 1929 erhielt der 4 PS den stärksten Motor im Portfolio, einen 1,1-Liter-Antrieb mit 20 PS.
Plagiatsvorwürfe von Citroen
Dank der Serienfertigung konnten die Rüsselsheimer das „Auto des kleinen Mannes“ für 4.500 Rentenmark anbieten. Für diesen Preis konnte man sich in den 1920ern zwar schon ein Eigenheim leisten, doch verglichen mit den Autos anderer Fahrzeughersteller war der Laubfrosch günstig. 1930, dem vorletzten Jahr seiner Produktion, kostete die Basisversion des 4PS nur noch 1930 Reichsmark. Leider brachte der Laubfrosch den Rüsselsheimern auch Ärger ein. Der französische Fahrzeughersteller verklagte Opel, da der 4 PS ein Plagiat des 5CV war. Die Ähnlichkeit war auch frappierend, dennoch wiesen die deutschen Gerichte die Klagen zurück. Als Grund wurde unter anderem angegeben, dass die Form des Kühlergrills eine andere sei. 1931 lief die Produktion des Laubfrosches nach fast 120.000 hergestellten Fahrzeugen aus.
Deine Meinung