Es hat derzeit den Anschein, als ob Bewegung in den Konflikt um die Schließung des Opel-Werkes in Bochum kommt. Offenbar brechen die verhärteten Fronten auf. Die Konzernspitze macht einen Schritt auf die Belegschaft und den Betriebsrat in Bochum zu und unterbreitet ihnen freiwillig ein Angebot für mögliche Abfindungen. Die Geschäftsleitung hat am Mittwoch die Mitarbeiter in Bochum während einer darüber informiert.
Der Entschluss zu der Offerte wurde Anfang der Woche gefasst, im Anschluss der ersten Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft IG Metall, dem Betriebsrat und der Geschäftsleitung. Wie ein Sprecher aus dem Opel-Hauptsitz Rüsselheim mitteilte, wird voraussichtlich kommenden Montag das letzte Getriebe vom Bochumer Band laufen. Bis Ende 2013 könnten die vom Ende der Fertigung betroffenen Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausscheiden. Ab dem 1. Januar kommenden Jahres werden die Beschäftigten dann in einer Transfergesellschaft oder in einem anderen Werk des Fahrzeugherstellers untergebracht.
Über die Höhe der gezahlten Abfindungen entscheiden mehrere Faktoren. Individuelle Beratungstermine für die betroffenen Opel-Arbeiter werden kommende Woche vom Personalbüro angeboten. Diejenigen Mitarbeiter, die sich gegen eine Abfindung entscheiden und bei Opel bleiben wollen, werden in speziellen Trainings- und Weiterbildungsprogrammen auf ihre neue Tätigkeit bei dem Fahrzeughersteller vorbereitet und wechseln dann nach und nach ins Werk 1. Das Programm hat bis zum Jahresende Gültigkeit. Wie der Personalvorstand des Fahrzeugherstellers, Ulrich Schumacher, mitteilte, halte sich das Unternehmen bei dem Angebot an die Regelungen, die im 2011 aufgestellten Sozialplan verankert sind. Damit halte sich der Fahrzeughersteller an die Vereinbarungen, die das Ende der Getriebeproduktion betreffen.
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