Rüsselsheim bekommt den Zafira und verliert den Astra. Das Opel-Werk muss die Produktion des Mittelklassewagens nach Polen abgeben. Der Abzug der Produktion war schon länger geplant. Doch nun geht es schneller als gedacht. Bereits 2015 sollen keine Astras mehr über Rüsselsheimer Fließbänder laufen.
Medienberichten zufolge wird die Produktion des Kompaktwagens bereits Anfang 2015 verlegt. Die Berichte berufen sich auf Informationen aus Konzernkreisen. Demnach werde der Astra künftig im polnischen Gliwice (Gleiwitz) hergestellt. Damit verliert das Opel-Werk in Rüsselsheim ein wichtiges Objekt seiner Produktion. Dafür wird mit der Verlegung aus dem Bochumer Werk die Produktion in Rüsselsheim wieder verstärkt.
Derweil geht der Streit um die Schließung des Bochumer Werkes in die nächste Runde. Opel schließt dessen Hallen Ende 2014. Die Belegschaft in Bochum bangt um ihre Arbeitsplätze und fordert von dem Fahrzeughersteller endlich verbindliche Aussagen zu ihrer Zukunft bei Opel. Der Gesamtbetriebsrat wirft dem Bochumer Mitglied Richard Einenkel katastrophale Fehleinschätzungen vor. Einenkel wehrt sich jedoch gegen die Vorwürfe und kontert mit der fehlenden Solidarität der Rüsselsheimer mit ihren Bochumer Kollegen.
Opel versucht mit der umfangreichen Neuordnung der Fahrzeugproduktion in Europa, den Forderungen der Konzernmutter General Motors gerecht zu werden. Diese hatte dem Fahrzeughersteller vorgeworfen, zu defizitär zu arbeiten und forderte schwarze Zahlen. Opel-Chef Karl Thomas Neumann blickt sehr optimistisch in die Zukunft. Seiner Ansicht nach werden die Maßnahmen des Fahrzeugherstellers – die Schließung des Bochumer Werkes und die Verlegung der Produktion des Astras nach Polen – schon bald Wirkung zeigen. Diese würden die Produktionsbänder der Opel-Werke völlig neu auslasten. Neumann rechnet mit einer Rückkehr in die Gewinnzone bereits ab 2016. Spätestens.
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