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Bochum berät über Opel-Werk

Die Zeit tickt für das Bochumer Opel-Werk. Mitte September will NRW.Urban als Flächenentwickler im Auftrag des Landes mit einer Planungswerkstatt über die Zukunft des Werks beraten. Doch Bochum will die Initiative behalten und kommt Nordrhein-Westfalen mit einem eigenen Workshop über die riesigen Flächen in Langendreer und Laer zuvor.

Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch hat den Workshop bereits zu Beginn der Woche vorgestellt. Dieser bündelt Entscheidungsträger aus Politik, IHK, Verwaltung und Hochschulen. Auch Mitglieder des Opel-Betriebsrates sind an dem Workshop beteiligt. Prof. Christa Reicher übernimmt die Leitung des eintägigen Arbeitstreffens. Reicher hat sich bereits international als Stadtplanerin und Architektin hervorgetan und ist bestens geeignet, „die städtischen Reihen zu schließen“, wie Kratzsch fordert. Dafür sollen nun konkrete Ziele und ein rechtlich belastbarer Bebauungsplan geschaffen werden. Die Ergebnisse des eintägigen Workshops sollen Ende des Sommers der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Leicht wird diese Mammutaufgabe keinesfalls. Je näher der Zeitpunkt rückt, an dem Opel das Werksgelände endgültig räumt, desto größer werden die Aufgaben, die auf die Stadt zukommt. Vor allem finanziell wird das Projekt ein Kraftakt. Derzeitige vorsichtige Schätzungen rechnen damit, dass die Sanierung des riesigen Geländes mit seiner 50 Hektar großen Fläche mehr als 40 Millionen Euro kosten werde. Und das Bochumer Werksgelände stellt lediglich ein Viertel der gesamten Flächen des Fahrzeugherstellers aus.

Die Initiative „Perspektive 2022“ des Landes Nordrhein-Westfalen soll es nun richten. Das Land bereitet derzeit ein umfassendes Verfahren zu den künftigen Nutzungsmöglichkeiten des Werksgeländes vor. Der Grund für das eilige Vorpreschen des Landes liegt in den häufigen Warnungen in jüngster Vergangenheit. Vielfach wurde befürchtet, dass Opel selbst die Initiative übernehmen und das Gelände im Alleingang vermarkten könnte.