In diesem Jahr feiert die KAD-Reihe, bestehend aus dem Kapitän, dem Admiral und dem Diplomat, ihren 50. Geburtstag. Wobei dies nur ein Teil der Wahrheit ist. Für zwei der drei Oberklassefahrzeuge begann die Geschichte schon fast drei Jahrzehnte früher.
Konkurrenz für Mercedes Benz und Horch
Ebenso wie der Kapitän hat der Admiral, bevor er zusammen mit den beiden Fahrzeugen anderen in der KAD-Reihe auf den Markt kam, eine Vorgeschichte. Das erste Modell wurde bereits 1937 der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Segment der Oberklasse sollte der Admiral den Opel Super 6 toppen und das neue Flaggschiff der Rüsselsheimer werden. Angetrieben wurde die viertürige Limousine, die auch als Cabriolet erhältlich war, durch einen Sechszylinder mit 3,6 Litern Hubraum, der 75 PS leistete, 20 PS mehr als der Super 6. Zusätzlich erhielt des Oberklassemodell eine umfangreiche Sonderausstattung. Für einen vergleichsweise günstigen Kaufpreis von 6.000 Reichsmark war der Admiral eine ernst zu nehmende Konkurrenz für Mercedes Benz oder Horch. Die Produktion des Admiral musste bereits im Oktober 1939 kriegsbedingt eingestellt werden, zahlreiche in Privatbesitz befindliche Wagen wurden requiriert.
Zurück in die Oberklasse
Nach dem Krieg konzentrierte sich Opel zunächst auf die Produktion Fahrzeugen der Kompaktklasse und der beren Mittelklasse. Der einzige Vertreter der Oberklasse nach dem Zweiten Weltkrieg war zunächst der Kapitän. Dies änderte sich 1964, als sich die Rüsselsheimer an ihre Tradition in der Oberklasse erinnerten und erneut in dem Segment vertreten sein wollten. Der Kapitän, der schon seit einigen Jahren wieder hergestellt wurde, erfuhr eine umfassende Überarbeitung. Zur Seite gestellt wurden ihm der Admiral und der Diplomat, die sich mit dem Kapitän eine Karosserie teilten. Die Karosserie war nicht das Einzige, was sich der Admiral mit dem Kapitän teilte. Auch die Motorenpalette entsprach weitgehend der des Verwandten. Nur mit dem 4,6-Liter-V8, der aus einem Chevy stammte und der in ähnlicher Form auch im Diplomat seinen Dienst verrichtete, fuhr der Wagen dem Kapitän davon.
Meistverkauftes Modell der KAD-A-Reihe
In der KAD-Reihe genoss der Admiral nicht mehr den Status des Flaggschiffes, diesen Rang musste er an den Diplomat abgeben. Doch in den Verkaufszahlen war der Admiral der Spitzenreiter der KAD-Brüder. Bis 1968, als die Produktion endete, wurden fast 56.000 Fahrzeuge gebaut, fast 48.000 Wagen mehr als vom Diplomat und mehr als doppelt so viele Kapitäne. Einzig der Admiral V8 blieb, ebenso wie der Diplomat V8, ein Ladenhüter. Die Motorisierung war bei beiden Modellen viel zu überzogen, um auf dem europäischen Markt punkten zu können. Nur 623 Fahrzeuge konnten verkauft werden, doch immerhin fast doppelt so viele wie vom Diplomat V8. Heute sind die Admiräle der A-Reihe begehrte Oldtimer, in denen immer noch amerikanisches Flair und der Luxus der Oberklasse zu spüren sind.
Übrigens gibt es auch für die KAD Modelle von Opel noch ausreichend Ersatzteile – einen Klassiker anzuschaffen lohnt also 🙂