1936 begann auf dem Rüsselsheimer Werksgelände eine Ära. Mit dem Kapitän wurde eine Legende geboren, die zum Symbol sowohl für die goldenen Jahre des Fahrzeugherstellers Opel als auch für die späteren Wirtschaftswunderjahre werden sollte. Mit lediglich fünf Modellen hatte der Fahrzeughersteller im Vergleich zu heute recht wenige Typen im Portfolio. Doch damals galt das Motto „wenige Typen, niedrige Preise“. Im Oberklassesegment befand sich der „Super 6“, der 1938 durch den Kapitän ersetzt wurde.
Erfolg im Ausland
Die neue Limousine erwies sich vor allem im Ausland als überaus erfolgreich, was nicht zuletzt an der Technik lag. Angetrieben wurde der Kapitän von einem 2,5-Liter-Sechszylinder mit einer Leistung von 55 PS, der eine Spitzengeschwindigkeit von 126 km/h leistete. An der Ausstattung lag es jedoch offenbar nicht, da die Konstrukteure bei Opel der Meinung waren, dass Instrumente lediglich Spielereien seien. Leider war nicht einmal zwei Jahre später der Traum schon wieder aus, im Herbst 1940 musste Opel die zivile Produktion einstellen. Erst im Herbst 1948 wurde die Produktion wieder aufgenommen und in den folgenden Jahren mauserte sich der Kapitän zum Symbol des Wirtschaftswunders und des neuen Status des Bundesbürgers.
Wirtschaftswunder
Eine gründliche Überarbeitung erfuhr der Kapitän jedoch erst 1951. Der Kapitän erhielt eine neue und längere Karosserie und deutlich mehr Chrom. Auch unter der Haube tat sich einiges. Der neue Kapitän wurde nun von einem drei PS stärkeren Motor angetrieben. 1953 endet die Herstellung der ersten Generation des Kapitän, die zweite Generation steht in den Startlöchern. Die Limousine wird rundlicher und bekommt einen amerikanisch anmutenden Kühlergrill. Der Motor, der im Wesentlichen noch auf dem Vorkriegs-Antrieb basiert, leistet nun flotte 68 PS. 1958 stockt Opel die Leistung noch einmal auf 75 PS auf. Im Facelift von 1959 bekam der Kapitän ein deutlich seriöseres Aussehen verpasst und kam deutlich flacher und gestreckter daher. Der Hubraum des Motors wurde auf 2,6 Liter vergrößert, der Antrieb leistete nun 90 PS. Das Modell, das nun den Beinamen P 2,6 trug und das bis 1963 gebaut wurde, sollte der erfolgreichste Kapitän werden.
KAD A und B
Ab 1964 erschien die KAD-A-Reihe als Einstiegsmodell in die Oberklasse. Die Karosserie war die gleiche wie die des Admiral und des Diplomat. Hieraus leitete sich auch die Abkürzung Kapitän Admiral Diplomat ab. Der verbaute 2,6-Liter-Motor leistete 100 PS. Bereits ein Jahr später erhielt der Kapitän einen ganz neu entwickelten 2,8-Liter-92-PS-Motor. 1969 wurde der KAD A durch seinen Nachfolger abgelöst. Der KAD B hatte eine kleinere Karosserie und ein optimiertes Fahrwerk. Allerdings wurde die Produktion des Modells bereits ein Jahr später eingestellt. Heute sind die Kapitäne in Sammlerkreisen beliebte Oldtimer.
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