In den 1960er und 70er Jahren hatte der Rüsselsheimer Fahrzeughersteller Opel eine Glanzzeit. Mit dem Diplomat hatten die Rüsselsheimer sogar ein Oberklassemodell im Portfolio, mit dem man in die Gefilde von Mercedes und BMW vorstoßen und den Deutschen amerikanisches Flair bringen wollte. Und amerikanischer als der Diplomat A mit seinem V8-Motor war kein Fahrzeug von Opel, vorher wie nachher. Der Wagen stellte die Krone der berühmten KAD-Reihe dar.
Luxus im Innenraum
Die Karosserie auf Basis der Kutschentechnik teilt sich der Diplomat mit dem Kapitän und dem Admiral, den beiden anderen Vertretern der KAD-Reihe. Der Oberklassewagen wurde in zwei Ausführungen ausgeliefert, als Coupé und als Limousine. Auf besonderen Wunsch gab es ihn auch mit einem deutlich verlängerten Radstand, was den Diplomat auf mehr als fünf Meter anwachsen ließ und von einem Platzproblem im Innenraum somit kaum die Rede war. Dieser glänzte vielmehr mit einem Luxus, der einem Oberklassefahrzeug angemessen war. Interieur mit Holzverzierung und Vinyldach erfreuten das Auge, elektrische Fensterheber vorn und Servolenkung machten dem Fahrer das Leben leichter.
Leistungsstarker und schluckfreudiger V8-Smallblock
Und wie es sich für einen Klon amerikanischer Luxuskreuzer gehört, darf auch die passende Motorisierung nicht fehlen. Unter der Haube des Diplomat verrichtete ein V8-Smallblock mit einem Hubraum von 4,7 Litern und einer Leistung von 190 PS seinen Dienst, der aus der Schwestermarke Chevrolet entnommen wurde. Mit diesem Motor knackte der Oberklassewagen die 100-km/h-Marke nach knapp 11 Sekunden. 1966 wurde die Leistung mit einem 5,4-Liter-V8 auf 230 PS angehoben. Diplomaten mit diesem Motor sind allerdings kaum noch zu finden, da nur 330 Fahrzeuge verkauft wurden. Leider war es auch genau der Motor, der dem Diplomat das Ende bescherte. Ein derart schluckfreudiger Motor mochte ja in den 60er Jahren noch angehen, als Sprit noch günstig war. Doch spätestens ab der Ölkrise war ein derartiger Antrieb nicht mehr tragbar. Die Produktion des Diplomat wurde im Sommer 1977 eingestellt.
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