Schönes Exemplar, oder? Dies ist ein Opel Kapitän ´51 sprich er wurde zwischen 1951 und 1953 gebaut, hatte einen 6-Zylinder-Reihenmotor (4Takt), 2,5 Liter Hubraum und leistete damals grandiose 58 PS. Denkt man an das deutsche Wirtschaftswunder, muss man unweigerlich auch an den Opel Kapitän denken. Der Opel Kapitän (der ja schon seit 1938 gebaut wurde) war gerade in den 50er Jahren ein sehr beliebtes Statussymbol, bei den Verkaufszahlen konnten ihn zeitweise nur der VW Käfer und der Opel Olympia Rekord auf den dritten Platz verdrängen.
Der Kapitän ´51 zeigt sich mit viel Chrom, aber auch bei der Technik hat sich etwas getan, es wurde z.B. eine Lenkradschaltung eingeführt, vorne hängen die Räder an der bewehrten Doppelquerlenkerachse und werden durch „normale“ Schraubenfedern abgefedert, die starre Hinterachse verfügt über Blattfedern. Die Selbsttragende Karosserie wurde durch Trommelbremsen gebremst, die Endgeschwindigkeit lag bei 130 km/h und der Kapitän der Landstraße brauchte in der ´51er Version knapp 24 Sekunden auf den „Sprint“ von 0 auf 100 km/h. 12 Liter verbrauchte der Kapitän im Jahr 1951, zu damaligen Spritpreisen (die ungefähr bei 65 Pfennig pro Liter lagen) also recht „günstig“ im Unterhalt, der Kapitän kostete ca. 10.000 DM und wurde von diversen Fahrzeughaltern noch mit weiteren Chromteilen bestückt. So waren Chromkappen für die Scheinwerfer schon fast Pflicht und ein Sonnenschutz welches von aussen auf den Kapitän angebracht war die Kür, das Wettrüsten gegen den Nachbarn mit dem VW Käfer konnte also beginnen.
Neu war beim 51er Kapitän auch die durchgehende Heckscheibe, vorher waren die Heckscheiben zweigeteilt, so wie beim Brezelkäfer.
Der Kapitän wurde bei Opel insg. von 1938-1970 gebaut, aber genau dieses Modell hier ist unter Liebhaber genauso beliebt wie z.B. ein Kapitän Cabrio aus den Jahren 38-40. Die Ersatzteilversorgung bei sämtlichen technischen Teilen funktioniert noch recht gut, einige Chromteile und Auspuffanlagen werden nachproduziert. Problematisch wird also bei Blechteilen wie Kotflügel, Türen oder halt den schon angesprochenen Chromteilen (vor allem wenn die nicht nachproduziert werden).
Zwei Interessengemeinschaften bzw. Clubs müssen im Bezug auf den Opel Kapitän noch unbedingt genannt werden, die Alt-Opel IG und der Opel Kapitän Club, dort können Opel Kapitän Fahrer auf jeden Fall Hilfe bekommen.
Ich mag ja so alte Schätze, leider sind die durch die Reihe unbezahlbar und wenn dann doch günstig zu haben sind die meist in einem Zustand der einen tiefen Griff in den Geldbeutel verlangt.
Das stimmt natürlich je älter und je besser der Zustand umso teurer, aber wer auf einer Kreuzfahrt über die Landstraßen der Republik gondeln möchte, der sollte schon mal zu einem Kapitän greifen der einen Sicher und komfortabel von A-B bringt, der Kapitän war früher die Luxus-Oberklasse bei Opel.