Der Streit um die Schließung des Bochumer Opel-Werkes lässt die Gemüter hochkochen. Verständlich, sind doch mehr als 3.000 Beschäftigte von der Entscheidung betroffen.
Vor allem der jüngste Entschluss lässt den Bochumer Betriebsrat auf die Barrikaden gehen. Am Mittwoch gab die Firmenleitung bekannt, dass der bislang ausschließlich im Werk Bochum produzierte Zafira ab 2015 im Stammwerk Rüsselsheim vom Band rollen solle. Die Entscheidung wurde mittels Flugblatt den Mitarbeitern bekannt gemacht. Eine unglaubliche Provokation, findet der Betriebsrat, der nun eine Klage gegen die Standortschließung erwägt und in der „kampferprobten“ Bochumer Belegschaft kräftig die Streitlust schürt.
Ein Vorhaben, das viele aufhorchen lässt. Machte doch die Belegschaft des Bochumer Opel-Werkes im Jahr 2004 mit einem siebentägigen wilden Streik von sich reden.
Die Adam Opel AG verteidigte ihre Pläne und verwies am Mittwoch auf die verbesserte Auslastung und die Stärkung des Rüsselsheimer Stammwerkes. Eine Erklärung, die weder IG Metall noch Betriebsrat und Belegschaft in Bochum akzeptieren. Dies sei keine plausible und nachvollziehbare Begründung für die dadurch verursachten Massenentlassungen im kommenden Jahr. Eine solche sei aber gesetzlich vorgeschrieben.
Ein Ende des Streits ist nicht in Sicht. Die neue Eskalation lässt vielmehr vermuten, dass sich die Fronten weiter verhärten. Dabei wäre es im Sinne aller Beteiligten angeraten, schnellstmöglich zu einer gütlichen Einigung zu kommen. Der jahrelang schwelende und immer wieder hochkochende Konflikt fällt zunehmend auf die gesamte Marke „Opel“ zurück. Wie eine kürzlich durchgeführte Studie Ferdinand Dudenhöffers zeigt, sinkt ihr Ansehen zunehmend. Selbst im Ruhrgebiet schwindet der sonst überdurchschnittliche Marktanteil Opels.
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