Gestern jährte sich zum einhundertsten Mal der Todestag der Opel-Mutter Sophie. Aus diesem Anlass haben die Familienmitglieder und Vertreter des Unternehmens zu den Klängen einer Klarinette während einer feierlichen Kranzniederlegung am Opel-Mausoleum an der Mainzer Straße der Automobil-Pionierin gedacht.
Lottogewinn ein Segen für Opel
Die Tochter des Gastwirtes Scheller wurde als eines von zehn Kindern in 1840 Dornholzhausen geboren. Im Alter von 28 Jahren ehelichte sie Adam Opel, der wenige Jahre zuvor ein Unternehmen zur Produktion von Nähmaschinen gegründet hatte. Das Unternehmen bekam einen enormen Schub, als Vater Scheller in der Braunschweigischen Lotterie 100.000 Taler gewann, eine enorme Summe für damalige Verhältnisse. Der Vater beschloss, Opel zu unterstützen und steuerte 10.000 Taler bei, damit sich der spätere Fahrzeughersteller eine Dampfmaschine kaufen konnte. Die Nähmaschinen- und später auch Fahrradproduktion lief gut an.
Einstieg in die Fahrzeugproduktion
Adam Opel sollte die spätere Fahrzeugproduktion nicht mehr erleben. Er starb bereits 1895. Daraufhin übernahm Sophie mit den fünf Söhnen die Leitung der Firma. Vier Jahre später begann Opel mit der Herstellung des Patentwagens „System Lutzmann“. Die Herstellung des Fahrzeuges wurde 1902 eingestellt, 65 Exemplare wurden produziert. Am 30. Oktober 1913 verschied die Pionierin des deutschen Fahrzeugbaus in Rüsselsheim. Opel-Repräsentant Joachim Koschicke gedachte ihr in einer Rede, in der er sie als die Verkörperung des Unternehmens und als Mutter einer 150-jährigen Firmentradition hervorhob.
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