Das Jahr 2014 wird ein besonderes für die Oldtimerszene. Mitte der 1980er Jahre wurde die Massenproduktion perfektioniert, die neuen Modelle liefen in sehr hohen Stückzahlen vom Band, sodass auch auch heute noch viele Fahrzeuge aus dieser Zeit auf den Straßen unterwegs sind. Leider meist als Zweit- oder Baustellenwagen, da sie sehr günstig zu erhalten sind. Zudem wurden die ersten Fahrzeuge mit einem geregelten Dreiwege-Katalysator ausgeliefert. Statistiken zufolge hatten Fahrzeuge mit diesem Bauteil eine höhere Chance, von der Schrottpresse verschont zu bleiben. Ein Geburstagskind das 2014 sein 30. Lebensjahr erreicht, ist der Kadett E.
Fast vier Millionen Exemplare
Der Kompaktwagen löste im August 1984 den Kadett D ab und wurde bis Mai 1993 hergestellt. Der Erfolg des Golf-II-Rivalen lässt sich nicht zuletzt an den Produktionszahlen festmachen. In den knapp neun Jahren Bauzeit wurden rund vier Millionen Exemplare hergestellt. Der Kadett E kam in vier Karosserieformen auf den Markt, zunächst als Drei- und Fünftür-Kombi sowie als Drei- und Fünftür-Schrägheck. Ein Jahr nach der Markteinführung kam noch eine Stufenheckversion, 1987 schob Opel noch ein Cabriolet nach, das vom italienischen Unternehmen Bertone produziert wurde.
Knapp 30 verschiedene Motoren
Der Kadett E war gut verarbeitet, doch leider hatten die Rüsselsheimer das leidige Rostproblem noch nicht im Griff. Wurde der Kadett zu sehr vernachlässigt, tobte sich der Rostteufel am Wagen auf. Vor allem die Radkästen waren beliebte Stellen für Korrosion. Doch auch auf Schwellern und Kotflügeln blühte der Rost. Mit ausreichend Pflege konnte das Problem jedoch vermieden werden und der Fahrer wurde durch die robusten und starken Motoren entschädigt. Vom 1,2-Liter-Vierzylinder mit einer Leistung von 54 PS bis hin zum drehfreudigen 2,0-Liter-16V-Einspritzer, der mit einer Leistung von 156 PS der stärkste im Portfolio des Kadett E war, wurden knapp 30 verschiedene Motoren-Typen in dem beliebten Fahrzeug verbaut. Leider bekam der deutsche Markt nicht alle Motoren zu sehen.
Facelift 1989
Die Antriebe zeichnen sich durch eine hohe Robustheit aus, die sie hohe Laufleistungen erreichen lässt. Zudem sind einige von ihnen sogenannte Freiläufer. Sollte es einmal zum Schlimmsten kommen und der Zahnriemen reißen, übersteht der Motor dies ohne Folgeschäden wie krumme Ventile. Im Alter allerdings sollte verstärkt auf die Öldichtungen geachtet werden. Das sollte allerdings kein Problem sein, der Ersatzeilemarkt hat noch ein umfangreiches Sortiment für den Kadett E im Angebot. 1989 wurde das Fahrzeug einer Überarbeitung unterzogen. Ab 1991 war Schluss mit dem geschlossenen Kadett E, das Ende des Cabriolets folgte 1993 und stellte den Schlusspunkt der gesamten Baureihe dar, die durch den Astra ersetzt wurde.
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