Große Sorgen, dass die frei werdenden Flächen des Bochumer Opel-Werks lange brachliegen, muss sich die Entwicklungsgesellschaft „Bochum Perspektive 2022“ nicht machen. Bislang haben sich zahlreiche Interessenten gemeldet. Vor allem in der Umgebung Bochums existieren kaum große Industrie- und Gewerbeflächen.
Ermittlung des Wertes
Die Zeit drängt. Ende 2014 soll das Opel-Werksgelände geräumt sein. Zum 1. Juli kommenden Jahres sollen die Flächen von Werk II in die Entwicklungsgesellschaft „Bochum Perspektive 2022“ eingebracht werden. Derzeit wird der Wert des Geländes ermittelt. Dazu werden an mehreren Stellen unter anderem Probebohrungen durchgeführt, um festzustellen, wie sehr der Boden des Geländes durch Bergbau und jahrzehntelanger Fahrzeugproduktion belastet ist.
Begehrte Flächen
Für die Interessenten haben die Flächen schon jetzt einen großen Wert. Wie Dagmar Goch, die Bürgermeisterin von Hattingen, mitteilte, hat die Stadt ein großes Interesse an einer kommunalen Gewerbe- und Industriefläche mit einer maximalen Fläche von 29 Hektar. Platz ist genug, die Gesamtfläche des Werksgeländes beträgt 170 Hektar. Daher seien die an Hattingen angrenzenden Bochumer Flächen sehr interessant. Allerdings wäre die Übernahme einer Fläche mit Bedingungen verbunden. Die Voraussetzung ist, dass der interkommunale Ansatz mit einer außerordentlichen Verbindlichkeit durchgeführt wird.
Interesse in Witten, Skepsis in Herne
In der Stadt Witten und dem Ennepe-Ruhr-Kreis ist die Situation ähnlich wie in Hattingen. Alle suchen händeringend nach Flächen für Gewerbe und Industrie. Dortmund verfügt zwar noch über ungenutzte Flächen, will sich aber, da das Werksgelände Bochum ein regionales Thema sei, dennoch an der Entwicklungsgesellschaft beteiligen. Skeptisch hingegen gibt man sich in Herne. Die Stadt will sich nur an der Entwicklungsgesellschaft beteiligen, wenn die Zusammenarbeit über das Werksgelände hinausgeht. In Herne selbst existierten genug Flächen mit Potential, so der Chef der Wirtschaftsberatung, Joachim Grollmann.