Eine Ära geht in Bochum langsam aber sicher seinem Ende entgegen. Stück für Stück wird die Produktion im Opel-Werk zurückgefahren, die Tätigkeiten werden eingestellt. Am Montag trifft es die Getriebefertigung, das letzte Bauteil läuft vom Band. Wie ein Firmensprecher mitteilte, werden die noch knapp 300 Beschäftigten am Montag lediglich eine handvoll Getriebe herstellen.
Bis zuletzt hatten sich die Mitarbeiter gegen das Ende der Getriebeproduktion gewehrt. Zuletzt gingen sie in einen Teilzeitstreik und fuhren selbstständig die Produktion auf knapp ein Drittel der üblichen Zahlen herunter. Ziel war es, das Aus der Produktion noch hinauszuzögern und unter anderem die IAA zu nutzen, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Ursprünglich wollte die Opel-Spitze die Getriebeproduktion noch früher schließen.
Der Konflikt zwischen der Belegschaft im Bochumer Werk, dem Betriebsrat und der Opel-Führung schwelte lange. Nun sind die Rüsselsheimer einen Schritt auf die Mitarbeiter zugegangen. Diese haben ab sofort die Option, nach dem Ende ihrer Tätigkeit entweder eine Abfindung zu kassieren oder an einem anderen Standort weiter für Opel zu arbeiten. Für ihre neuen Tätigkeiten werden die Umzugswilligen in eigens für sie gegründeten Trainingsprogrammen geschult. Mitarbeiter, die in Bochum bleiben wollen, können ebenfalls an einem Training teilnehmen, um sich für die Fahrzeugproduktion vorzubereiten.
Indessen stellte ein Sprecher der Rüsselsheimer klar, dass die Gespräche zwischen der Opel-Spitze, dem Betriebsrat in Bochum und den knapp 3.000 verbliebenen Beschäftigten voraussichtlich in 14 Tagen fortgesetzt würden. Die Konditionen des Angebots der Konzernleitung an die Mitarbeiter lehnen sich an ein Abkommen an, das bereits 2011 getroffen wurde. Diese Konditionen sind allerdings nicht automatisch an die anderen Bereiche des Werks übertragbar.