Auf dem schwächelnden europäischen Markt hat der angeschlagene Fahrzeughersteller Opel auf lange Sicht wenig Aussichten bald wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Nun hat auch die Konzernmutter General Motors ein Einsehen und eröffnet der Tochter neue Absatzmärkte.
Bislang sollte Opel nicht in die USA und China exportieren, um der Konzernmutter und den Schwestern keine unnötige Konkurrenz machen. Zudem waren die Rüsselsheimer bislang als reine Regionalmarke konzipiert. Doch der Kernkontinent des Opel-Geschäftes bleibt weiterhin in der Wirtschaftskrise gefangen und verwehrt dem angeschlagenen Konzern durch sinkende Verkaufszahlen die von General Motors geforderte Sanierung. Wie Opel-Chef Karl-Thomas Neumann Medienberichten zufolge äußerte, könnten Opel-Fahrzeuge bald über die Vertriebswege und unter dem Logo der Konzernschwester Buick verbreitet werden.
Allerdings sei das Vorhaben nur eine vorübergehende Notlösung. Wie Neumann mitteilte, wäre es völliger Unsinn, das Heil im Land der Mitte zu suchen. Man plane nicht, einen Markteintritt in größerem Stil zu vollziehen. Dies wäre zu teuer und zu aufwändig. Wohl und Wehe Opels entscheide sich auf dem Heimatkontinent. Allerdings will Neumann Investitionen tätigen. Wie er mitteilte, könne man durch Sparen eine Marke nicht zum Erfolg bringen. Man müsse nun den emotionalen Bezug, den jeder Mensch zu Opel habe, nutzen und neu positiv besetzen.
Damit dürfte das Unternehmen eine Menge zu tun haben. Der Konzern versucht durch eine strategische Neuordnung der Produktion seine Werke optimaler auszulasten. Dazu gehört auch die Schließung des Bochumer Werkes. Dies zieht sich allerdings seit mehreren Jahren und der Streit um das Werk hat das Image des Fahrzeugherstellers schwer angekratzt. Die Belegschaft ist verunsichert und fordert verbindliche Zusagen zu ihrer Zukunft. Die Opelführung und der Betriebsrat sind allerdings damit beschäftigt, sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben.