Im Konflikt um die geplante Schließung des Bochumer Opelwerkes gibt es erneut Fortschritte. Die verhärteten Fronten scheinen sich wieder zu lösen, Arbeitgeber und Vertreter der Bochumer Belegschaft haben beschlossen, sich wieder zusammenzusetzen. Am Dienstag soll es erneut zu einem Sondierungsgespräch mit dem Vorstand der Adam Opel AG, den Betriebsräten des Bochumer Werks, in dem noch knapp 3.300 Beschäftigte tätige sind, sowie mit Vertretern der Gewerkschaft IG Metall kommen.
Die angekündigten Gespräche sollen bis zum Abend fortgeführt werden. Das Hauptthema des Tages werde die einvernehmliche Lösung für die Zukunft des Werkes sein. Darüber hinaus wolle man einem Sprecher des Bochumer Betriebsrates zufolge die Möglichkeit eines Sozial-Tarifvertrags besprechen. Ob diese besteht, ist allerdings fraglich. Im Frühjahr 2013 hatten die Mitarbeiter des Werkes einen angebotenen Tarifvertrag abgelehnt. Opel reagierte daraufhin mit einer vorzeitigen Verlegung der Zafira-Produktion nach Rüsselsheim. In der Folge kochten die Emotionen hoch, die Fronten verhärteten sich.
Derzeit sieht der Plan der Rüsselsheimer vor, die Werkstore Ende kommenden Jahres endgültig zu schließen. Das Ende der Getriebefertigung in Bochum steht schon kurz vor dem Aus. Die 275 Mitarbeiter der Abteilung reagierten daraufhin mit einer partiellen Arbeitsverweigerung. Derzeit werden statt wie üblich 850 Getriebe maximal 350 Teile täglich hergestellt. Das Ziel ist es, das Ende der Produktion so lange wie möglich hinauszuzögern. Wie lange die Verhandlungen noch dauern, steht in den Sternen. Der Bochumer Betriebsrat forderte im Vorfeld erneut, dass nicht nur Abfindungen angeboten werden, sondern ebenso qualifizierte Arbeitsstellen rund um Bochum. Einige Vertreter der Arbeitnehmer verfechten eine Verzögerungstaktik, um zu erreichen, dass die Schließung sozialverträglich vonstatten geht.