Lange Zeit waren die Fronten zwischen der Opel-Spitze und der Belegschaft im Bochumer Werk verhärtet. Nach einer erneuten Annäherung gerieten die Verhandlungen im Sommer erneut ins Stocken. Bislang konnten sich die Parteien lediglich auf ein Abfindungsangebot für die knapp 300 Arbeiter des Getriebewerks einigen. Das Werk hat Produktion Anfang Oktober eingestellt. Die übrigen 3.400 Beschäftigten warten nun auf eine Lösung.
Möglichkeit eines Streiks
Vor vier Wochen gelang es der Gewerkschaft IG Metall, die Opel-Spitze erneut zu Gesprächen zu bewegen. Es wurde vereinbart, die Verhandlungen über die Zukunft der übrigen Arbeitskräfte im Bochumer Opel-Werk zu verhandeln. Das Ziel ist ein Sozialtarifvertrag. Die Zeit drängt. Das Werksgelände soll bis Ende 2014 geräumt sein. Doch anders als bei Verhandlungen zu einem Sozialplan hat die Belegschaft nun die Möglichkeit, selbst Druck auszuüben. Bei einem Sozialplan hätte die Opel-Spitze Gespräche mit dem Betriebsrat geführt. Nun sitzt den Rüsselsheimern die Gewerkschaft IG Metall gegenüber. Und diese hat die Möglichkeit, Streiks auszurufen.
Warenverteilzentrum könne bleiben und ausgebaut werden.
Ob es wirklich zu einem Sozialtarifvertrag kommen wird, ist bislang unklar. Beiden Parteien war es allerdings wichtig, der Belegschaft zunächst einmal ein positives Signal zu übermitteln. Im Bereich des Möglichen liegt auch eine Absicherung des Warenverteilzentrums. Dies besagt zumindest eine gemeinsame Erklärung von Opel und IG Metall. Zudem könne das Verteilzentrum ausgebaut und mögliche Ersatzarbeitsplätze für einen Teil der 3.400 Arbeiter geschaffen werden. Auch die Arbeitnehmer konnten einen kleinen Sieg verbuchen. Demnach wurde vereinbart, die Produktion im Werk 1 im kommenden Jahr in drei Schichten laufen zu lassen. Soweit es machbar ist.
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