Die Bundesregierung hat hohe Ziele. Bis 2020 sollen eine Million Elektrofahrzeuge auf den Straßen der BRD sein. Doch bislang haben die Elektroautos noch mit vielen Problemen zu kämpfen. Zu teuer, zu wenig Reichweite, zu wenige Ladestationen. Zudem sind die Investitionen für die Verbesserung sehr hoch, so dass viele Fahrzeughersteller Abstand von der einst stark gehypten umweltfreundlichen Art der Mobilität genommen haben. Auch Opel spielt nicht mehr mit.
Elektroantrieb nur noch in speziellen Fahrzeugen
Dr. Karl-Thomas Neumann hat sich auf dem Auto-Salon in Genf zur Zukunft der Marke Opel geäußert. In dieser Zukunft werde es für die Elektromobilität nur wenig Platz geben. Eine Hybridisierung der Antriebe werde es nicht geben, auch keine flächendeckende Elektrifizierung sei nicht geplant, stellte Neumann klar. Zwar will man nicht gänzlich Abstand von der Technologie nehmen, in speziellen Autos wie dem Ampera werde sie weiterhin Anwendung finden, doch in der restlichen Flotte werde es kein Hybride geben. Die Umweltziele der EU werde man auch mit herkömmlichen Motoren erreichen.
Mit der neuen Motorenpalette unter 95 Gramm CO2 pro Kilometer
Dass dies gelingen könnte, stellt Opel derzeit mit seiner neuen Motorenpalette unter Beweis, in die einiges investiert wurde. Die Rüsselsheimer sind guter Hoffnung, damit bis 2020 unter die von der EU-Kommission vorgeschriebenen 95 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer zu kommen. Dann sei ohnehin das Ende der Fahnenstange erreicht, eine weitere Absenkung würde schwierig werden, ist sich Neumann sicher. Niedrigere Werte könnten zwar technisch erreicht werden, doch die Umsetzung können von niemandem bezahlt werden, da die Investitionen zur Entwicklung der entsprechenden Technologie zu hoch seien.
Ich kann die Entscheidung seitens Opel schon nachvollziehen. Auch ich habe mir lange überlegt, ob ich mich beim nächsten Autokauf für einen Elektrowagen entscheiden sollte. Sowohl die Preise als auch die geringe Reichweite und langen Ladezeiten haben mich dann aber doch erst einmal abgeschreckt. Möchte man größere Reichweiten und kurze Ladezeiten um die 30 Minuten, müsste man sich schon für einen Tesla entscheiden, der aber noch einmal um ein Vielfaches teurer ist als die üblichen Elektrowagen auf dem Markt. Ich spiele seither mit dem Gedanken, mich stattdessen vielleicht doch für einen günstigen Kleinwagen zu entscheiden, der einen sehr geringen Benzinverbrauch hat. Sobald die Verbrauchswerte des neuen Opel Karl publik sind, wäre der Wagen zum Beispiel eine Option für mich.