Im Jahre 1974 fuhr Opel mit diesem damals neu entwickelten Wettbewerbsfahrzeug bei der Rallye-Europameisterschaft mit. Man hatte sich bei Opel bewusst für den Opel Ascona A entschieden, denn man wollte die Robustheit des Mittelklassewagens unterstreichen. Mit diesem Fahrzeug wurde das (damals) junge Opel-Team Walter Röhrl und Jochen Berger souverän Rallye Europameister. Der Anfang einer großen Rennsport- und Rallyegeschichte nicht nur für Opel sondern natürlich auch für Walter Röhrl.
Noch heute wird dieses Fahrzeug bei historischen Motorsportveranstaltungen eingesetzt, das Fahrzeug steht also nicht nur rum sondern darf auch noch mal an die frische Luft. Wenn es nicht gerade unterwegs ist steht es in der Classic-Werkstatt von Opel.
Unter der Motorhaube von diesem Opel Ascona A werkelt ein 2,0 Liter Reihen Vierzylinder Benzin Motor. Die Verdichtung liegt bei 11:1. Für die Gemischaufbereitung sind zwei 45er Weber-Doppelvergaser verantwortlich. Diese sorgen dann für 206 PS bei 6.700 u/min.Eigentlich ist ja die Bezeichnung „Vergaser“ total falsch. Wäre der Vergaser wirklich ein richtiger Vergaser dann könnte er den Aggregatszustand des Kraftstoffes von flüssig in gasförmig verwandeln. Das kann er nicht! Der Vergaser zerstäubt den Kraftstoff nur möglichst fein und vermischt diese feinen Kraftstofftröpfchen mit Luft. Diese Vergaser sind mechanisch recht aufwendig und erfordern Wartung und regelmäßige Einstellarbeiten. Der größte Nachteil: Der Vergaser erlaubt keine Präzise Steuerung von Kraftstoff und Luft. Für den Kaltstart wurde in der Regel der Choke eingesetzt. Durch eine Starteinrichtung konnte das Gemisch „fett“ gestellt werden. Jeder Vergaser-Fahrer hatte sicherlich schon mal Probleme mit dem Vergaser, das gehört einfach dazu.
Für die Kraftübertragung ist eine Einscheiben-Trockenkupplung verantwortlich. Daran ist wahlweise ein 4-Gang oder ein 5-Gang ZF Getriebe angeflanscht. Der Rallye Ascona verfügt über eine Mittelschaltung und natürlich über einen Heckantrieb.
Bei einer Länge von ca. 4,1 Meter und einer Breite von 1,6 Meter hat das Fahrzeug einen Radstand von 2,4 Meter. Interessant ist eher das Gewicht: 900 kg bringt der Rallye Ascona auf die Waage.
Je nach Hinterachsübersetzung erreicht das Rally Europameisterschaftsauto 1974 eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 200 km/h. Bei der Rallye sind Beschleunigungswerte allerdings wichtiger als die Höchstgeschwindigkeit. Der Wagen steht auf den typischen ATS 5 Stern Felgen und zeigt sich ansonsten in der typischen schwarz / gelben Lackierung von Opel. Das Fahrwerk stammt von Bilstein, die Reifen von Pirelli und die Technik von Bosch. Die Scheinwerfer vorne auf der Chromstoßstange sind nicht für die Optik sondern im Rallye-Einsatz unverzichtbar.
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