Die ersten beiden Generationen des Astra erwiesen sich für Opel als Debakel. In den 90ern und den ersten Jahren des jungen Jahrtausends erarbeitete sich der Nachfolger des Kadett einen sehr schlechten Ruf und schadete damit der gesamten Marke. Doch dies sollte sich 2004 mit dem Update auf den Astra H ändern.
Zwar litt auch der neue Astra unter dem schlechten Ruf der Vorgänger und konnte nie das Ansehen des Hauptkonkurrenten VW Golf erlangen. Doch der Qualitätssprung, den die Rüsselsheimer mit dem neuen Astra hinlegten, war beeindruckend. Die wenigen Kinderkrankheiten sind seit 2004 beseitigt, sodass sich der Kauf eines gebrauchten Astra H in jedem Fall lohnt.
Der Astra H ist ein solides und praktisches Fahrzeug für alle Lebenslagen. Das Design ist unauffällig und bodenständig. Der Innenraum bietet durch seine Größe eine hohe Alltagstauglichkeit. Die Karosseriepalette bedient die Bedürfnisse verschiedenster Lebenssituationen. Familien fahren mit dem Fünftürer oder dem Kombi am Besten, Singles können auf den wendigen Dreitürer zurückgreifen. Das Hardtop-Cabrio ist ein idealer Zweitwagen.
Bei der Wahl des Motors hat der Kunde die Qual der Wahl. Im Laufe der vergangenen neun Jahre wurden im Astra H 22 Motoren verbaut. Das Angebot der Benziner reicht vom soliden 1,6-Liter-Antrieb mit einer Leistung von 105 PS bis hin zum 2,0-Liter-Turbo mit 240 PS. Als durchzugsstark und dennoch sehr sparsam erwies sich der 1,9-Liter-Diesel mit 100 PS.
Im Bereich Sicherheit genügt der Astra H immer noch aktuellen Anforderungen im Straßenverkehr. In der Standardversion wurde der Astra serienmäßig mit ESP und sechs Airbags ausgeliefert. Beim damaligen EuroNCAP-Crashtest erreichte der Opel die Höchstwertung von fünf Punkten. Vor allem im Bereich Insassenschutz überzeugte der Astra.
Zu achten ist beim Kauf eines gebrauchten Opel Astra H wie bei allen Gebrauchtwagen auf die eingehaltenen Wechselintervalle bei Zahnriemen und Durchsichten. Beim Astra H sollte jedoch speziell auf das Fahrwerk ein Auge geworfen werden. Als Alltagswagen wird der Astra häufig und auf langen Strecken bewegt, was das Fahrwerk strapaziert. Dem ADAC zufolge erhält es zwar gute Noten, dennoch sollte der Interessent stärker auf typische Verschleißteile wie Spurstangenköpfe, das Lenkgetriebe und die Querlenker achten. Zudem korrodieren die Massepunkte sehr schnell, was der Elektronik gelegentlich Schwierigkeiten bereitet.
Doch alles in allem ist Opel mit dem Astra H ein Wurf gelungen, der sich nicht zu verstecken braucht. Ist mit dem Fahrzeug alles in Ordnung lässt sich heute auf dem Gebrauchtwagenmarkt mit einem durchschnittlichen Preis von 4.000 Euro mit dem Astra H ein wahres Schnäppchen erzielen.