Die Bochumer Belegschaft lässt sich nicht mit vagen Versprechungen abspeisen. Im Gegenteil. Sie fordern weiterhin mit Nachdruck nach dem angekündigten Ende der Fahrzeugproduktion klare Aussagen zur Zukunft ihrer Arbeitsplätze. Die turnusmäßige Belegschaftsversammlung am 10.06 erwies sich als voller Erfolg. Mehr als 1000 Mitarbeiter trafen zusammen und stellten ihre Forderungen.
Wie ein Sprecher des Unternehmens mitteilte, soll auch Manfred Gellrich, der Leiter des Bochumer Opel-Werkes, im Anschluss an die Berichte des Betriebsrates das Wort ergriffen haben. Damit zeigte er sich solidarischer mit der Belegschaft des Werkes in Bochum als Wolfgang Schäfer-Klug, der Gesamtbetriebsratschef bei dem Fahrzeughersteller. Dieser hatte erst vergangene Woche die Einladung der Belegschaft zur Bochumer Versammlung abgesagt.
Zwischen Schäfer-Klug und dem Betriebsratschef Richard Einenkel kam es in den letzten Monaten immer wieder zu Zwistigkeiten, die vergangene Woche einen vorläufigen Höhepunkt erreichten. Einenkel warf Schäfer-Klug erneut vor, dass dem Gesamtbetriebsratschef in den Verhandlungen dem Sanierungstarifvertrag katastrophale Fehleinschätzungen unterlaufen seien.
Indes wachsen die Sorgen auch im Rüsselsheimer Opel-Werk. Im Zuge der Neuverteilung der Fahrzeugproduktion kommt es auch hier zu großen Veränderungen. Wie der Fahrzeughersteller ankündigte, soll die Produktion des Astra Deutschland ganz verlassen soll. Ab 2015 soll der Mittelklassewagen aus Polen kommen.
Ob diese Entscheidungen Opel helfen werden, steht in den Sternen. Der angeschlagene Fahrzeughersteller hat turbulente Jahre hinter sich. Und es werden sicher noch einige kommen. Zuletzt hatte der Mutterkonzern harte Worte an Opel gerichtet, mit der Forderung, endlich aus den roten Zahlen zu kommen und wieder profitabler zu werden.
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