Zu Beginn des Jahres 2013 sah es für den angeschlagenen Fahrzeughersteller Opel noch äußerst schlecht aus. Seit mehreren Jahren schrieben die Rüsselsheimer rote Zahlen und drohten für die Konzernmutter zunehmend zur Last zu werden. Bis General Motors ein Machtwort sprach und die Opel-Führung mit harschen Worten aufforderte, alles zu unternehmen, um endlich wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen. Vor wenigen Wochen kamen die Gerüchte und Vorwürfe auf, dass GM Opel aushungern wolle.
In einem Interview nahm Karl Thomas Neumann, der Chef des Fahrzeugherstellers, Stellung zu den Gerüchten und stellte klar, dass diese nicht zuträfen. Ausgehend von den Fakten zeige sich vielmehr das Gegenteil. Im Gegensatz zu anderen Autobauern investiere General Motors kräftig in die Konzerntochter. Und Opel nutzt die Investitionen der Mutter weidlich. Vier Milliarden Euro investiert der Fahrzeughersteller in die neue Modelloffensive. Mit dem Geld werden in den kommenden Monaten zahlreiche Fahrzeuge für die meisten Modellklassen und Crossover-Autos auf den Markt gebracht.
Für mehr als 230 Millionen Euro soll in Rüsselsheim ein neues, internationales technisches Entwicklungszentrum in der Werksstadt Rüsselsheim entstehen. Eine Unterstützung könnte kaum klarer ausfallen, urteilte Neumann in dem Interview. Dennoch ist es nicht an der Zeit, sich jetzt auf die faule Haut zu legen. Der begonnene Sanierungskurs müsse nun fortgesetzt werden, so Neumann. Einerseits setzt der Fahrzeughersteller auf eine Senkung der Kosten. Dies zeigt sich in der Neustrukturierung der Fahrzeugherstellung zur besseren Auslastung der Werke sowie die Schließung der Produktionsstätte in Bochum. Andererseits setze man vollen Kurs auf Wachstum. Insgesamt sollen in den kommenden fünf Jahren 23 neue Modelle den Markt neu erobern.