Als Nachfolger vom Kadett B ging 1973 der Kadett C ins Rennen, ein Kleinwagen mit Frontmotor und Hinterrad Antrieb und leider auch der letze Kleinwagen mit Heckantrieb aus dem Hause Opel.
Karosserie: Hier hatte der Autokäufer damals schon die Qual der Wahl, gab es den Kadett C als 2 türige oder 4 türige Limousine, als Coupe, als Schrägheckvariante (City ab 1975), als Caravan (Kombi) und auch noch als Aero (ab 1976, als Targa oder als Cabrio).
Motoren: Auch hier ging es bei Opel klein uns „sparsam“ (für damalige Verhältnisse) los: in Deutschland gab es den 1,0 Liter Hubraum, 29kW/ 40PS (1,0N), den 1,2N mit 52 PS (bis 1976) oder 55 PS ab 1976, den 1.2S mit 60 PS, den 1.6S gab es ab 1977 mit 75 PS, den 1.9E mit 105PS und im Rally 2.0E bekam man 110 PS. Der Kraftprotz war der GT/E mit einer 2.0 Liter Maschine (2.0EH) mit 115 PS.
Die kleinen Motoren kamen noch mit einer seitlich , untenliegende Nockenwelle (OHV) zurecht, die größeren Motoren (ab 1.6 Liter) hatten eine obenliegende Nockenwelle. Waren alle Modelle unter dem 1.9 Liter noch Vergaser-Modelle kam ab dem 1.9 Liter Motor die Bosch L-Jetronic zum Einsatz.
Bei den Ausstattungsvarianten war Opel nicht ganz so erfinderisch, da gab es die Version „J“ ohne die Chromzierleisten, die aus dem Ascona und Kadett B schon bekannte Berlinetta Ausstattung und wenn es etwas sportlicher zugehen sollte das SR-Paket. Wenn man damals „Luxus“ wohlte, wählte man auch die Ausführung Luxus.
Gebaut wurde der Kadett C in Bochum und in Antwerpen, anhand der Fahrgestellnummer kann man rausfinden wo der Kadett herkommt. Hinten wurden die Räder an einer Starrachse (Zentralgelenkachse) mit Schraubenfedern und Panhardstab aufgehängt während sie an der Vorderachse an einer Doppelquerlenkerachse gedämpft durch Stoßdämpfer und Schraubenfedern mitrollen.
Getriebe: 3-Gang Automatik, 4 oder 5 Gang Handschaltung – bei den großen Motoren gab es dann nur noch die 5 Gang Handschaltung. Die 3 Gang Automatik hatte öfters mal Probleme mit der Syncronisation.
Schwachstellen / Fehlerquellen: Rost, Rost und nochmal Rost. Opel hatte damals wirklich mit der braunen Pest zu kämpfen und fast jeder Kadett C verfügte über die gleichen Mängel: Die Kotflügel liessen sich oft schon mit dem bl0ßen Finger durchstechen, nicht etwa im unteren Bereich, nein oben drauf, neben der Motorhaube. Wo wir gerade schon oben sind, das obere Frontblech ist im Bereich der Scheinwerfer ebenfalls ein Rostfänger gewesen. Die Schweller konnte man ebenfalls sehr leicht eindrücken, die Reserveradmulde setzte gerne Rost und „natürlich“ (muss man ja schon fast leider schreiben) die Türen, besonders an den Kanten unten. Die Endspitzen vom Kadett C blühten auch gerne.
Wegen abgerissenen Spurstangen gab es damals schon eine Rückrufaktion, die Windschutzscheibendichtung löste sich auch gerne in Wohlgefallen auf und beim Batteriekasten, ja da meckerte auch öfters mal ein Tüv-Ingenieur.
Tuning: Heute noch fahren viele Kadett C bei Bergrennen, Slalomrennen mit und auch auf diversen Opel-Treffen ist der kultige Youngtimer, ach ne : Oldtimer zu sehen. Die Modelle die man heute sieht sind in der Regel gut gepflegt und teilweise zeitgenössisch und teilweise modern getunt. Aus dem originalen 2.oE kitzeln Motorexperten locker 200 PS, es gibt aber auch Fahrzeuge die auf modernere 16V Motoren umgebaut sind.
Beliebt waren und sind die Kadett C Coupes, die gerne in den opel typischen farben weiß / gelb lackiert wurden und liebevoll C/QP genannt werden (C Coupe). Es gab auch mal eine Sonderserie – die sogenannten 1000er Serie, diese wurde von Opel serienmäßg in polarweiß und brillantgelb lackiert und mit diversen Modifikationen ausgestattet. Die Hinteradübersetzung war bei dem Sondermodell 3,89 : 1 bei einer 40% Sperre, wer sich damals die GT/E – Wettbewerbs-Ausstattung bestellt hatte, bekam eine 75% Sperre der Hinterachse gegen Aufpreis, einen Luftmengenmesser mit sportlicherer Abstimmung, verstärkte Bilstein Stoßdämpfer und eine andere Kupplung. Der Look wurde oft kopiert (durch die einfache Lackierung in weiß/gelb, doch die technischen Modifikationen wurden dabei oft „vergessen“ bzw. ging es den Tunern nur um die Optik.
Der Kadett C City war übrigens die Steilvorlage für den Corsa A und wurde 1979 von dem Opel Kadett D abgelöst.
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