Der Opel Kadett D war der Nachfolger des Kadett C und brachte mit dem Frontantrieb ein neues Antriebskonzept im Hause Opel, welches sich bis heute durchgesetzt hat: Quer eingebauter Motor & Frontantrieb. Der Kadett D wurde von 1979 – 1984 in Bochum und in Antwerpen gebaut.
Karosserie:
Der Kadett D wurde in drei verschiedenen Karosserieformen angeboten, das Schrägheck mit kleiner Heckklappe (2 oder 4 Türen) und ein Schrägheck mit großer Heckklappe (3 oder 5 Türen), dann gab es den Kadett D Caravan (mit 3 oder 5 Türen) und einen Lieferwagen (heute Combo genannt) gab es vom Kadett D auch noch, der hatte 3 Türen und hinten keine Fenster – gebaut wurde der Kadett D Lieferwagen allerdings nur in den Jahren 1983 und 1984.
Motoren:
In Deutschland gab es den 1.2N mit 53PS, den 1.2S mit 60 oder 55 PS, den 1.3N mit 60 PS, den 1.3S mit 75 PS (der Motor wurde beim Sondermodell SR verbaut), den 1.6S mit 90 PS und den 1.8E mit 115 PS (der nur im Sondermodell GTE verfügbar war).
Schwachstellen:
Bei den neuen OHC-Benzinmotoren (oben liegende Nockenwelle / Overhead Camshaft) in den ersten Jahren traten recht häufig Nockenwellenschäden auf. Grund dafür war die Härtung bzw. die mangelende Härte der Nockenwelle die dann eingelaufen ist. Ansonsten kämpft natürlich auch der Kadett D mit dem Rost, gerne sind Schweller, Radläufe, Endspitzen, Unterboden, Federaufnahmen, A-Säulen, Dome und die Auspuffanlagen durchgerostet. Besonders unter den Verbreiterungen der SR Ausstattung (an den Radläufen, aber mehr unter den seitlichen Seitenschwellerleisten). Wenn der Windschutzscheibenrahmen durchgesrostet ist, ja dann kann sich unter Umständen auch schon mal im Fußraum (Innenraum) das Wasser sammeln, dieses führt dann relativ schnell zu einer Durchrostung im Bodenblech.
Sitze der Standard-, Luxus oder aber auch der Berlina-Ausstattung halten in der Regel ein „Leben lang“, die Recaro Sportsitze verschlissen aber gerne seitlich, der Dachhimmel verfärbte sich gerne an den Stellen wo dieser verklebt war.
Die Elektronik vom Kadett D ist dafür quasi Fehlerquellen-frei, sollte trotzdem mal ein Fehler an Tankgeber, Scheinwerfer, Rückleuchten etc. auftreten, ist oft nur die Masseverbindung schuld, da hilft einwenig Rost entfernen.
Am Schwellerende (Endspitze) (besonders auf der linken Seite) findet man oft Rost, denn dort ist der Waschwasserbehälter für die Heckscheibenwaschanlage, leider aber auch im Bereich der Lampentöpfe, also quasi hintern dem Scheinwerfer und den Frontblinkern. Im Motorraum ist der Bereich zwischen Federbeindom und Wasserkasten bzw. A-Säule relativ häufig verrostet. Die Anschraubpunkte des Kotflügels (Radhausstrebe) sind ebenfalls sehr gerne durchgegammelt, hier bleibt oft nur der komplette Austausch.
Sondermodelle:
Kadett D SR:
Der Kadett SR war serienmäßig mit dem 1.3 Liter 75PS Motor ausgestattet, die Fahrzeuge waren meist weiß und nach unten hin mit einer mattschwarzen Folie abgeklebt. Schwarze Kotflügelverbreiterungen, ein Frontspoiler und Alufelgen rundeten das sportliche Bild ab. Ab dem Baujahr 9/81 gab es noch Seitenschweller oben drauf, aber auch im Innenraum wurde es sportlich. Man nam auf Sportsitzen von Recaro platz und hatte weitere Zusatzinstrumente im Cockpit.
Kadett D GTE:
Der Kadett D GTE wurde mit in Wagenfarbe lackierte Verbreiterungen, Seitenschwellerleisten, Frontspoiler und Außenspiegel ausgestattet. Er bekam auch noch eine mattschwarzen Folie rund um die Heckscheibe sowie silber lackierte Alufelgen.
Im Innenraum hatte der wohl sportlichste Kadett D ebenfalls Sportsitze von Recaro in grauem Feinvelour (heute feinstes Vertretervelour genannt), ein Sportlenkrad inklusive GTE-Emblem auf dem Hupenknopf und ebenfalls Zusatzinstrumente im Kombiinstrument.
Der Kadett D GTE verfügte weiterhin über Lenkungsdämpfer, ein tiefergelegtes Fahrwerk mit Gasdruckdämpfern und innenbelüftete Scheibenbremsen vorne. Es gab übrigens die Möglichkeit den Kadett D GTE (aber auch den SR) in 3 oder 5 türig zu bestellen, auch wenn auf Grund der sportlicheren Optik mehr 3 Türer verkauft wurden.
Tuning / Umbauten:
Es gab mal in Borken die Firma Bieber, die bauten den Kadett D zum Cabrio um und auch heute fahren noch einige schöne Kadett D rum. Auf der Motorshow Essen habe ich z.B. einen „alten Bekannten“ von diversen Opel-Treffen wiedergetroffen, dieser Kadett D ist in einem besonders guten Zustand und kann auch durch einen Motorumbau auf einem 2.0 Liter glänzen:
Leider werden die Fahrzeuge immer seltener, also wer nun noch einen Youngtimer sich kaufen sollte, der sollte auf jeden Fall sich die oben beschrieben Punkte anschauen und ggf. als Kaufberatung ausdrucken und zur Besichtigung mitnehmen.