Die Belegschaft im Bochumer Opel-Werk hat die Nase von dem Hin und Her langsam aber sicher voll. Am Dienstag Nachmittag stoppten die Arbeiter pünktlich um 12 Uhr für vier Stunden alle Bänder. Der Grund war eine Informationsveranstaltung des Betriebsrates am Werkstor, auf der die Beschäftigten endlich klare Worte forderten. Das Unternehmen solle endlich klar Stellung beziehen zum geplanten Aus der Autoproduktion am Standort Bochum. Eine der wichtigsten Fragen betraf erneut die geplante Verlegung der Zafira Produktion Ende 2014 nach Rüsselsheim. Diese müsse korrigiert werden forderte Rainer Einenkel, der Betriebsratschef des Bochumer Werkes.
Darüber hinaus waren die mehr als 3000 Beschäftigten erzürnt, dass es das Unternehmen bislang vermieden hatte, verbindliche Aussagen zu Abfindungspaketen und Ersatzarbeitsplätzen abzugeben.
Der Betriebsrat kritisierte die Politik des Unternehmens als „HeckenschützenArt“. Es kann nicht sein, dass ddie Belegschaft wichtige Entscheidungen und Pläne für den Standort Bochum lediglich aus Pressemeldungen erfahre.
Der Protest der Belegschaft zeigt Wirkung. Schon am vergangenen Freitag ruderte Thomas Sedran, der Strategievorstand des Fahrzeugherstellers, zurück und bezeichnete die Angaben, dass sich Opel schon 2014 ganz aus Bochum verabschieden wolle, als Missverständnis.
Auch am Dienstag schien es, als werde der Konzern einen Schritt auf die Arbeiter zugehen. Ein Opel-Sprecher teilte mit, dass man alle Fragen beantworten wolle. Allerdings könne dies nicht öffentlich am Werkstor geschehen,da man auf die laufenden Verhandlungen mit der Einigungsstelle Rücksicht nehmen müsse. Seiner Einladung zu einem Gespräch im inneren des Werkes folgten jedoch nur wenige Mitarbeiter.