Garrelt Duin, dem Wirtschaftsminister Nordrhein-Westfalens, zufolge gibt es derzeit zahlreiche Interessenten, die nach dem Auszug des Fahrzeugherstellers Opel dessen frei werdenden Werks-Flächen in Bochum nutzen wollen. Bis es soweit ist, gibt es allerdings noch einiges zu tun. Die Fahrzeugproduktion auf dem 170 Hektar großen Gelände könnten Schadstoffe hinterlassen haben, die nun das Erdreich belasten, vermuten Experten. Dies soll nun mittels Bohrungen überprüft werden.
Umfassende Bohrungen
Das Projekt zur genauen Erfassung des Marktwertes des Geländes wurde von drei Unternehmen übernommen, die derzeit mit Hochdruck an dessen Realisierung arbeiten. Anfang Dezember sollen die ersten Ergebnisse auf dem Tisch liegen. Seit einigen Wochen ist die Altlastenrecherche in vollem Gange. Geplant sind mindestens 200 Bohrungen, die das Erdreich auf bis zu 30 Meter Tiefe untersuchen sollen. Die Firma URS sucht im Auftrag des Fahrzeugherstellers dabei nicht nur in offenem Gelände. Sollten Hinweise ergeben, dass sich auch unter betonierten Flächen Schadstoffe befinden, bohrt die Firma auch durch die Fundamente der Gebäude.
Gelände wird in Teilen übergeben
Der Fahrzeughersteller kümmert sich indes um die Kosten für den Abriss nicht genutzter Liegenschaften. Die Wirtschaftsprüfer der Firma KPMG ermitteln indes den Wert der Liegenschaften, die bestehen bleiben. Zudem wird das Unternehmen zum Schluss der Untersuchungen alle Berichte auswerten und den Netto-Marktwert des Geländes benennen. Das Werksgelände wird im kommenden Jahr nicht wie ursprünglich geplant in einem Stück an die Gesellschaft „Bochum Perspektive 2022“ gehen. Vielmehr werden die Flächen stückchenweise an die Gesellschaft übergeben, die die Vermarktung des Werksgeländes übernehmen soll. Zum 1. Juli kommenden Jahres soll „Bochum Perspektive 2022“ zunächst das Gelände von Werk II erhalten. Ein Jahr später soll das Werk I übergeben werden. Werk III folgt zum 1. September 2016.