Die Eckpunkte zum Sozialtarifvertrag für das Bochumer Opel-Werk sind klar, über die Einzelheiten wird derzeit noch verhandelt. Der Fahrzeughersteller Opel bietet den Mitarbeitern neben einer Abfindung nach dem Ende der Fahrzeugproduktion in dem Werk auch die Möglichkeit, ihre Tätigkeit in einem anderen Opel-Werk fortzusetzen. Wer nicht umziehen möchte, erhält die Option, in das auf dem Werksgelände bestehend bleibenden Warenverteilzentrum des Fahrzeugherstellers zu wechseln. Die Arbeitsplätze sind hier allerdings begrenzt.
Richard Einenkel wirft der Opel-Spitze weiterhin vor, bei den Sanierungsplänen das Opel-Werk in Bochum im Vergleich zu fünf anderen Werken in Europa nicht korrekt bewertet hat. Der Konzern habe den Standort fälschlicherweise als schlechtesten in Europa eingestuft. Diese Einstufung hat dazu geführt, dass Opel das Werk in Bochum schließt. Mittels einer Klage will Einenkel das Bild über das Bochumer Werk geraderücken.
Die Bedenken, dass der Fahrzeughersteller Opel und die Stadt Bochum für längere Zeit auf dem Ende kommenden Jahres frei werdenden Werksgelände sitzen bleiben könnten, werden offenbar nach und nach ausgeräumt. Medienberichten zufolge haben sich bereits mehr als 50 Interessenten gemeldet, die auf das Gelände wollen.
Der Bochumer Betriebsrat, die Opel-Spitze und die Gewerkschaft IG-Metall sind in den Verhandlungen um einen Sozialtarifvertrag für die Belegschaft des Werkes einen erheblichen Schritt weitergekommen. Informationen des Fahrzeugherstellers zufolge haben sich die Beteiligten auf wesentliche Eckpfeiler geeinigt.
Die neue Gesprächsrunde über die Zukunft der Mitarbeiter des Bochumer Opel-Werkes nimmt Fahrt auf. Und dieses Mal scheinen alle Zeichen auf einen Erfolg hinzudeuten. Bei den Verhandlungen zwischen den Bochumer Betriebsrat, der Geschäftsführung des Fahrzeugherstellers und der Gewerkschaft IG Metall werden auch hochrangige Vertreter der Arbeitgeber an den Gesprächen teilnehmen, darunter auch Arbeitsdirektor Ulrich Schumacher.
Nach langer Pause werden morgen die Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag für die knapp 3.000 Mitarbeiter des Bochumer Opel-Werkes fortgesetzt. Die Zeit drängt. Bereits Ende kommenden Jahres soll die Produktion von Opel-Fahrzeugen in Bochum Geschichte sein. Bis dahin gibt es einiges zu klären.
Warenverteilzentrum soll zunächst bleiben
Auf der Liste der zu verhandelnden Themen stehen unter anderem die Abfindungs- sowie Austritts- und Wechselprogramme. Darüber hinaus werde laut Gewerkschaft IG Metall die Realisierung der Fahrzeugproduktion im Drei-Schicht-Betrieb bis Ende kommenden Jahres besprochen. Darüber hinaus wird auch über ein längerfristiges Projekt verhandelt. Bislang ist lediglich geplant, die Fahrzeugproduktion abzuziehen. Das Warenverteilzentrum soll den bisherigen Überlegungen zufolge zunächst bis 2016 bestehen bleiben. In dem Zentrum sind 430 Menschen beschäftigt.
Große Sorgen, dass die frei werdenden Flächen des Bochumer Opel-Werks lange brachliegen, muss sich die Entwicklungsgesellschaft „Bochum Perspektive 2022“ nicht machen. Bislang haben sich zahlreiche Interessenten gemeldet. Vor allem in der Umgebung Bochums existieren kaum große Industrie- und Gewerbeflächen.
Garrelt Duin, dem Wirtschaftsminister Nordrhein-Westfalens, zufolge gibt es derzeit zahlreiche Interessenten, die nach dem Auszug des Fahrzeugherstellers Opel dessen frei werdenden Werks-Flächen in Bochum nutzen wollen. Bis es soweit ist, gibt es allerdings noch einiges zu tun. Die Fahrzeugproduktion auf dem 170 Hektar großen Gelände könnten Schadstoffe hinterlassen haben, die nun das Erdreich belasten, vermuten Experten. Dies soll nun mittels Bohrungen überprüft werden.