Die Befürchtung, dass in Bochum nach dem Abzug des Fahrzeugherstellers Opel eine schwer zu schließende wirtschaftliche und industrielle Lücke bilden wird, scheint nicht wahr zu werden. Bislang ist ein großes Interesse zahlreicher Investoren an den frei werdenden Flächen des Werks zu verzeichnen, wie Garrelt Duin, der Wirtschaftsminister Nordrhein-Westfalens, mitteilte.
Die Stadt Bochum und Opel haben mit den frei werdenden Werks-Flächen des Fahrzeugherstellers einiges vor. Forschung und Lehre sollen in die Werkshallen gelockt werden, Entwickler von Zukunftstechnologie und Branchen, die ein hohes Wachstumspotential haben. Der Fahrzeughersteller Opel kann sich jedoch auch vorstellen, die Flächen seines alten Werksgeländes der Konkurrenz zu offerieren und einen anderen Fahrzeughersteller anzusiedeln.
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Der Konflikt um die Werksschließung in Bochum nimmt kein Ende. Nun hat der Bochumer Vertrauensmann Reiner Weinmann eine Klage gegen den Konzern verloren. Er wollte damit eine Abmahnung stornieren lassen, die der Fahrzeughersteller gegen ihn ausgesprochen hatte. Der Grund dafür war eine unautorisierte Gabelstaplerfahrt während einer Info-Veranstaltung des Betriebsrates am 21. Mai auf dem Bochumer Werksgelände. Weinmann überfuhr mit dem Stapler ein Flatterband, der Werksschutz musste eingreifen.
Die Arbeit im Opel-Werk in Bochum wird derzeit nach und nach zurückgefahren und die einzelnen Produktionsstätten geschlossen. Zuletzt traf es am Montag die Getriebefertigung, das letzte Bauteil lief om Band und die Tore schlossen sich endgültig. Die Belegschaft wechselte in eine von der Opel-Führung gegründete Transfergesellschaft oder bereitet sich in den kommenden Wochen in speziellen Trainings und Weiterbildungen auf ihre neue Tätigkeit an anderen Standorten des Fahrzeugherstellers vor. Die Zafira-Produktion befindet sich noch in Bochum. Doch auch diese läuft Ende kommenden Jahres aus. Bislang ist noch nicht klar, welches Opel-Werk danach die Herstellung des Vans vornehmen soll.
Eine Ära neigt sich dem Ende entgegen. Am Montag lief im Opel-Werk in Bochum das letzte Getriebe vom Band, die weitere Produktion wird schrittweise heruntergefahren und das Werk geschlossen. Allerdings ist es damit nicht getan. Seit Monaten steht die Frage im Raum, was mit den nun ungenutzten Werksflächen geschehen soll. Die Stadt Bochum und der Fahrzeughersteller arbeiten eng zusammen, um das Problem zu lösen. In dieser Woche sind beide auf der Expo Real vertreten, um Investoren und Unternehmen anzulocken, die sich den Flächen annehmen.
Eine Ära geht in Bochum langsam aber sicher seinem Ende entgegen. Stück für Stück wird die Produktion im Opel-Werk zurückgefahren, die Tätigkeiten werden eingestellt. Am Montag trifft es die Getriebefertigung, das letzte Bauteil läuft vom Band. Wie ein Firmensprecher mitteilte, werden die noch knapp 300 Beschäftigten am Montag lediglich eine handvoll Getriebe herstellen.
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Es hat derzeit den Anschein, als ob Bewegung in den Konflikt um die Schließung des Opel-Werkes in Bochum kommt. Offenbar brechen die verhärteten Fronten auf. Die Konzernspitze macht einen Schritt auf die Belegschaft und den Betriebsrat in Bochum zu und unterbreitet ihnen freiwillig ein Angebot für mögliche Abfindungen. Die Geschäftsleitung hat am Mittwoch die Mitarbeiter in Bochum während einer darüber informiert.
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Opel lässt derzeit nichts unversucht, das Image der Marke aufzupolieren. Neue Modelle und Motoren sollen die Geschicke der Rüsselsheimer ändern. Doch mit ihren Sparmaßnahmen und der Neustrukturierung der Produktion hat der Fahrzeughersteller viele Scherben zerschlagen, die nun mühsam gekittet werden müssen. Vor allem der seit Langem schwelende Konflikt um die Schließung des Opel-Werks in Bochum macht den Rüsselsheimern schwer zu schaffen. Die negativen Schlagzeilen reißen nicht ab. Doch nun gibt es einen neuen Hoffnungsschimmer.