Der Sozialtarifvertrag ist noch nicht unterschrieben, doch Opel macht Druck, um die Beschäftigten in Bochum in anderen Stellen unterzubringen. Zudem steht ab sofort ein Abfindungsprogramm zur Verfügung. Es darf keine weitere Zeit verloren werden, um im Interesse der Mitarbeiter zu handeln, so Werksleiter Manfred Gellrich auf der Belegschaftsversammlung.
Für die Beschäftigten des Fahrzeugherstellers Opel in Bochum naht der Tag, an dem sich die Werkstore zum letzten Mal schließen. Doch die Verhandlungen darüber, wie es mit den Arbeitern weitergehen soll, sind immer noch nicht abgeschlossen. Vorschläge stehen viele im Raum. Doch die Beschäftigten wollen endlich klare Verhältnisse, stellte Richard Einenkel, der Chef des Betriebsrates am Dienstag auf einer Veranstaltung für die Belegschaft klar.
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Der Bochumer Betriebsrat, die Opel-Spitze und die Gewerkschaft IG-Metall sind in den Verhandlungen um einen Sozialtarifvertrag für die Belegschaft des Werkes einen erheblichen Schritt weitergekommen. Informationen des Fahrzeugherstellers zufolge haben sich die Beteiligten auf wesentliche Eckpfeiler geeinigt.
Nach langer Pause werden morgen die Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag für die knapp 3.000 Mitarbeiter des Bochumer Opel-Werkes fortgesetzt. Die Zeit drängt. Bereits Ende kommenden Jahres soll die Produktion von Opel-Fahrzeugen in Bochum Geschichte sein. Bis dahin gibt es einiges zu klären.
Warenverteilzentrum soll zunächst bleiben
Auf der Liste der zu verhandelnden Themen stehen unter anderem die Abfindungs- sowie Austritts- und Wechselprogramme. Darüber hinaus werde laut Gewerkschaft IG Metall die Realisierung der Fahrzeugproduktion im Drei-Schicht-Betrieb bis Ende kommenden Jahres besprochen. Darüber hinaus wird auch über ein längerfristiges Projekt verhandelt. Bislang ist lediglich geplant, die Fahrzeugproduktion abzuziehen. Das Warenverteilzentrum soll den bisherigen Überlegungen zufolge zunächst bis 2016 bestehen bleiben. In dem Zentrum sind 430 Menschen beschäftigt.
Lange Zeit waren die Fronten zwischen der Opel-Spitze und der Belegschaft im Bochumer Werk verhärtet. Nach einer erneuten Annäherung gerieten die Verhandlungen im Sommer erneut ins Stocken. Bislang konnten sich die Parteien lediglich auf ein Abfindungsangebot für die knapp 300 Arbeiter des Getriebewerks einigen. Das Werk hat Produktion Anfang Oktober eingestellt. Die übrigen 3.400 Beschäftigten warten nun auf eine Lösung.