Die neue Gesprächsrunde über die Zukunft der Mitarbeiter des Bochumer Opel-Werkes nimmt Fahrt auf. Und dieses Mal scheinen alle Zeichen auf einen Erfolg hinzudeuten. Bei den Verhandlungen zwischen den Bochumer Betriebsrat, der Geschäftsführung des Fahrzeugherstellers und der Gewerkschaft IG Metall werden auch hochrangige Vertreter der Arbeitgeber an den Gesprächen teilnehmen, darunter auch Arbeitsdirektor Ulrich Schumacher.
Nach langer Pause werden morgen die Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag für die knapp 3.000 Mitarbeiter des Bochumer Opel-Werkes fortgesetzt. Die Zeit drängt. Bereits Ende kommenden Jahres soll die Produktion von Opel-Fahrzeugen in Bochum Geschichte sein. Bis dahin gibt es einiges zu klären.
Warenverteilzentrum soll zunächst bleiben
Auf der Liste der zu verhandelnden Themen stehen unter anderem die Abfindungs- sowie Austritts- und Wechselprogramme. Darüber hinaus werde laut Gewerkschaft IG Metall die Realisierung der Fahrzeugproduktion im Drei-Schicht-Betrieb bis Ende kommenden Jahres besprochen. Darüber hinaus wird auch über ein längerfristiges Projekt verhandelt. Bislang ist lediglich geplant, die Fahrzeugproduktion abzuziehen. Das Warenverteilzentrum soll den bisherigen Überlegungen zufolge zunächst bis 2016 bestehen bleiben. In dem Zentrum sind 430 Menschen beschäftigt.
Lange Zeit waren die Fronten zwischen der Opel-Spitze und der Belegschaft im Bochumer Werk verhärtet. Nach einer erneuten Annäherung gerieten die Verhandlungen im Sommer erneut ins Stocken. Bislang konnten sich die Parteien lediglich auf ein Abfindungsangebot für die knapp 300 Arbeiter des Getriebewerks einigen. Das Werk hat Produktion Anfang Oktober eingestellt. Die übrigen 3.400 Beschäftigten warten nun auf eine Lösung.
Opel lässt derzeit nichts unversucht, das Image der Marke aufzupolieren. Neue Modelle und Motoren sollen die Geschicke der Rüsselsheimer ändern. Doch mit ihren Sparmaßnahmen und der Neustrukturierung der Produktion hat der Fahrzeughersteller viele Scherben zerschlagen, die nun mühsam gekittet werden müssen. Vor allem der seit Langem schwelende Konflikt um die Schließung des Opel-Werks in Bochum macht den Rüsselsheimern schwer zu schaffen. Die negativen Schlagzeilen reißen nicht ab. Doch nun gibt es einen neuen Hoffnungsschimmer.
Am Montag ist die Einigungsstelle im Opel-Werk Bochum erneut zusammengetreten und hat über das Gesamtpaket für die Werks-Belegschaft verhandelt. Nach wie vor hoffen Die Angestellten, dass ihnen die Produktion des Zafira bis über 2014 hinaus erhalten bleibt. Betriebsratschef Richard Einenkel machte der Belegschaft Mut und äußerte, dass vor allem im Bereich der Getriebeproduktion noch positive Entschlüsse fallen werden. Die Schließung des Getriebewerkes wurde mehrmals verschoben. Zum ersten Mal wurde die Schließung für 2009 festgelegt und wurde dann alle zwei Jahre verlegt.