Der Konflikt um die Werksschließung in Bochum nimmt kein Ende. Nun hat der Bochumer Vertrauensmann Reiner Weinmann eine Klage gegen den Konzern verloren. Er wollte damit eine Abmahnung stornieren lassen, die der Fahrzeughersteller gegen ihn ausgesprochen hatte. Der Grund dafür war eine unautorisierte Gabelstaplerfahrt während einer Info-Veranstaltung des Betriebsrates am 21. Mai auf dem Bochumer Werksgelände. Weinmann überfuhr mit dem Stapler ein Flatterband, der Werksschutz musste eingreifen.
Der Vertrauensmann sieht sich nun als politisches Opfer. Seiner Ansicht nach gab es an seinem Verhalten nichts auszusetzen. Bei der Veranstaltung habe es sich um eine Aktion des Betriebsrates gehandelt, der Fahrzeughersteller habe daher nichts zu reglementieren. Auch sein Anwalt zeigte sich von der Haltung der Rüsselsheimer empört. Diese legten eine Gutsherrenmentalität an den Tag, die nicht toleriert werden könne, so Roland Meister nach der Verhandlung. Der Widerstand sei gerechtfertigt.
Nach der emotional stark aufgeladenen Verhandlung, in der aus den Zuschauerreihen Rufe wie „Klassenjustiz“ zu vernehmen waren, sagte Weinmann, er sei überzeugt, dass Opel ihn wegen seiner Opposition gegen den massenhaften Abbau der Arbeitsplätze abgemahnt hätte und ihn so einschüchtern wolle. Das Gericht sah dies anders. Auch wenn es eine Veranstaltung des Betriebsrates gewesen sei, fand diese immer noch auf dem Gelände des Opel-Werkes statt, in welchem dem Fahrzeughersteller die Verkehrssicherungspflicht obliege. Das Gericht bestätigte den Konzern in seiner Haltung und konstatierte ein abmahnwürdiges Verhalten.
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