Europas Fahrzeughersteller versuchen alles, um aus der Krise auf dem Markt zu kommen. Seit mehreren Monaten wird unerbittlich eine Rabattschlacht geführt, um neue Marktanteile zu erschließen. Der angeschlagene Autobauer Opel will nun einen anderen Weg gehen. Karl-Thomas Neumann, der Chef des Konzerns, kündigte an, künftig zunehmend auf Rabatte verzichten zu wollen.
Naumann begründete diesen Schritt Medienberichten zufolge mit dem Vorhaben, die neuen Modelle gleich richtig positionieren wolle. Diese Nachlass-Kultur müsse ein Ende haben. Experten äußerten sich jedoch skeptisch, ob dies der richtige Weg sei. Die Zahlen einer Studie des Center Automotive Research sprechen jedenfalls eine andere Sprache. Demnach sind fast 40 Prozent aller Neuzulassungen von Opel selbst. Im Vergleich zu anderen Autobauern ist der Wert bedenklich. Konkurrenten wie Volkswagen und Ford sind mit einem Anteil von 30 und 20 Prozent Eigenzulassungen deutlich besser aufgestellt.
Zudem macht sich Neumann daran, das angekratzte Image der Marke aufzupolieren. Opel habe gute Produkte vorzuweisen. Doch leider stehe die Marke mit dem Blitz sich selbst und den Produkten im Weg. Dies sei eine Schande, so Neumann. Der Chef des Konzerns will daher künftig die Bedeutung der Marke ändern. Wer den Begriff „Opel“ höre, muss die Marke mit drei Begriffen verbinden: nahbar, aufregend und deutsch. Dies soll mit einer groß angelegten Marketing-Strategie erreicht werden. Und dafür hat sich Opel eine erfahrene Dame ins Boot geholt. Die ehemalige Henkel-Managerin Tina Müller wird künftig den Marketingbereich leiten.
Für die neuen Vorhaben soll Opel stärker mit der Konzernmutter General Motors zusammenarbeiten. Der Fokus der Rüsselsheimer liegt aber weiterhin auf dem Kerngeschäft in Europa. Opel habe derzeit weder die Zeit noch das Geld, die Marke global auszurichten, so Neumann.
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