Der Fahrzeughersteller Opel hat in den vergangenen Jahren einiges unternommen, um effizienter arbeiten zu können. Unter anderem haben die Rüsselsheimer eine Neustrukturierung der Produktionsstätten in Europa vorgenommen. Ein Schritt, bei dem sie vor allem in Bochum einige Scherben zerschlagen und sich Probleme eingehandelt haben, die sie derzeit versuchen zu lösen. Doch es schien aufwärts zu gehen. Opel-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann erschien auf der IAA in Frankfurt äußerst gut gelaunt vor dem Publikum und versprühte Optimismus. Aber nun scheint es, dass es mit der Neustrukturierung der Produktion doch nicht so ganz geklappt hat.
Derzeit hat das Opel-Werk in Eisenach zu kämpfen. In unregelmäßigen Abständen werden die Bänder gestoppt. Allein im Oktober haben die Mitarbeiter voraussichtlich an sieben Tagen unfreiwillig Urlaub. Die Projekte sollen allerdings weiterlaufen.Bei der Belegschaft, die die negativen Schlagzeilen der vergangenen Monate aus Bochum vor Augen haben, macht sich Unruhe breit. Vor allem die älteren Mitarbeiter fürchten um ihren Vorruhestand. Auch die Zuliefererfirmen sind skeptisch.
Die Geschäftsleitung bemüht sich nun, wieder eine Vollauslastung des Werkes zu erreichen. Derzeit bemühe man sich in der Zentrale in Rüsselsheim darum, die Produktion des Corsa wieder nach Eisenach zu holen. Zuvor war die Herstellung des Kleinwagens nach Saragossa verlagert worden, Eisenach erhielt dafür die Produktion des ADAM. In der Zentrale will man derzeit noch kein Statement abgeben. Ein Sprecher des Fahrzeugherstellers sagte nur, dass man in den vergangenen Monaten genug Arbeit mit dem neuen ADAM hatte. Doch die Zeiten sind vorbei, der Absatz des ADAM ist erheblich zurückgegangen. Wurden im Juni und Juli insgesamt fast 5.300 neue Fahrzeuge des Kleinwagens zugelassen, sank die Zahl der neu gekauften ADAMs im August auf nur noch 1.226 Stück.
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