Die Stadt Bochum und Opel haben mit den frei werdenden Werks-Flächen des Fahrzeugherstellers einiges vor. Forschung und Lehre sollen in die Werkshallen gelockt werden, Entwickler von Zukunftstechnologie und Branchen, die ein hohes Wachstumspotential haben. Der Fahrzeughersteller Opel kann sich jedoch auch vorstellen, die Flächen seines alten Werksgeländes der Konkurrenz zu offerieren und einen anderen Fahrzeughersteller anzusiedeln.
Suche auf Immobilienmesse in München
Um die Flächen möglichst gewinnbringend zu veräußern, sind Vertreter der Stadt Bochum und des Fahrzeugherstellers zur Immobilienmesse nach München gereist. Baudezernent Ernst Kratzsch beschwor auf der Bochumer Runde den Strukturwandel des Werksgeländes. Konkret ging es darum, einen möglichen Interessenten für die Werkshallen I, II und III zu finden. Das Gelände umfasst eine Fläche von 160 Hektar.
Wachstumsbranchen im Blick
Enno Fuchs, der nach München gesandte Manager des Fahrzeugherstellers, betonte, welche Branchen besonders interessant für die Folgenutzung der Werkshallen sind. Demnach suche man besonders in den Bereichen Medizintechnik sowie Maschinen-und Anlagenbau nach möglichen Nutzern. Doch auch andere Wachstumsbranchen habe man im Blick. Für das Vorhaben müssten die Universitäten ins Boot geholt werden, auch um Forschung, Entwicklung und Kommerzialisierung stärker zu vernetzen.
Auch Konkurrenz möglich
Opel zeigte zudem in einem Papier mit dem Titel „Opel-Werke Bochum – Informationen für Interessenten“, dass das Kapitel Automobilbau auf dem Gelände mit dem Rückzug der Rüsselsheimer keinesfalls beendet sein müsse. Demnach sei es möglich, andere Fahrzeughersteller auf dem alten Werksgelände des Autobauers anzusiedeln. Besonders die Produktion von Elektrofahrzeugen sei denkbar, so der Manager Fuchs.
Dudenhöffer skeptisch
Ferdinand Dudenhöffer überzeugen die Überlegungen der Rüsselsheimer allerdings nicht. Er ist der Ansicht, dass sich das Thema Automobilbau nach dem Rückzug Opels aus dem Werk Bochum erledigt habe. Derzeit seien die Möglichkeiten durch die europäische Krise auf dem Automobilmarkt nicht gegeben. Derzeit würden vielmehr alle Kapazitäten abgebaut. Ein neues Werk wäre für die Fahrzeughersteller aus Kostengründen allenfalls in Osteuropa denkbar.